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EigenSinnGesundheitIch bin jetzt Demenz Partner
Der Garten vom Landratsamt Starnberg. Foto: Ulrike Ziegler
Die Gartenanlage vor dem Landratsamt in Starnberg. Foto: Ulrike Ziegler

Aufklärung zum Thema Demenzerkrankungen

Ich bin jetzt Demenz Partner

Als Mitglied unseres Seniorenbeirats habe ich an einem Kompaktkurs über Demenz teilgenommen. Es war informativ, bewegend, aber auch – lustig! Wir haben gelernt, wie man mit Betroffenen umgeht, wie man ihnen und ihren Angehörigen das Leben leichter machen kann und welche Fehler man vermeiden muss. Und dass der humorvolle Umgang mit der Erkrankung und den Menschen, die darunter leiden, ganz wichtig ist!

2 Kommentare
Autorin: Ulrike

Nein, es ist nicht so, wie man im ersten Moment denken mag: in meinem persönlichen Umfeld gibt es niemanden mit dieser verstörenden Krankheit – Gottseidank! Aber man weiß ja nie. Auch ich selbst kann früher oder später betroffen sein. Und ich wünsche mir, dass die Menschen, die dann mit mir umgehen müssen, ebenso viel darüber wissen, wie ich gestern selbst gelernt habe.
Ich war nämlich in meiner Eigenschaft als frischgewähltes Mitglied des Wörthseer Seniorenbeirats zu einem Kompaktkurs zum Thema Demenz eingeladen. Der Kurs fand im Starnberger Landtag statt. Unter den Teilnehmern waren Junge und Alte, von der Materie völlig Unbeleckte wie ich, professionelle Helfer und auch Angehörige von Betroffenen. Der Vortrag dauerte zweieinhalb Stunden, inklusive Kaffeepause. Und ich glaube, niemandem der Anwesenden wurden diese zweieinhalb Stunden zu lang.

Wir haben oft gelacht

Der Referent war Pajam Rais Parsi, Gesundheitswissenschaftler und Pflegepädagoge vom Landratsamt Landsberg am Lech. Herr Rais Parsi ist ein überaus sympathischer junger Mann, der uns das Thema anschaulich, voller Humor und mit viel Enthusiasmus näherbrachte. Eigentlich war es richtig lustig und wir haben oft gelacht. Und viel gelernt!

Die Regeln für den Umgang mit Demenzkranken. Foto: Ulrike Ziegler
Die Regeln für den Umgang mit Demenzkranken. Foto: Ulrike Ziegler

Etwa, dass bei Demenzkranken die Sachebenen verloren gehen, Stimmungen und Emotionen jedoch erhalten bleiben, und zwar bis zuletzt. Das heißt, die Gefühle der Kranken müssen ernstgenommen werden. Empathie ist gefragt. Welches emotionale Bedürfnis kann hinter einem bestimmten Verhalten, einer „absurden“ Frage stehen?
Wenn beispielsweise ein alter Mensch nach seinem vor vielen Jahren verstorbenen Partner fragt, mag die Sehnsucht nach Nähe, Vertrautheit, vielleicht auch Sicherheit dahinter stecken. Dann hilft es nichts, den Kranken verständnislos oder ungeduldig mit den Tatsachen zu konfrontieren. Damit erreicht man nur Unsicherheit, Scham oder Rückzug. Freundliches Rückfragen, vielleicht das erkannte emotionale Bedürfnis ansprechen und möglicherweise sogar befriedigen bewirkt dagegen Entspannung und weckt positive Gefühle im Erkrankten.

Welche Reaktionen den Betroffenen helfen

Herr Rais Parsi hat mit Hilfe kleiner Rollenspiele und vieler beispielhafter Geschichten Situationen beschrieben, wie sie im Umgang mit Demenzkranken immer wieder vorkommen. Und er hat uns anhand dieser – oft komischen – Anekdoten aufgezeigt, welche Reaktionen adäquat und hilfreich sind und welche nicht.

Anstecker. Foto: Ulrike Ziegler
Anstecker. Foto: Ulrike Ziegler

Wichtig sind demnach folgende Verhaltens-Tipps:

– Aufmerksam zuhören
– Zeit zum Antworten lassen
– Nicht auf Defizite hinweisen
– Betroffene ernst nehmen
– Blickkontakt aufnehmen
– Ruhe und Sicherheit vermitteln
– Einfach, kurze Sätze verwenden

Und vor allem: nie WARUM fragen!
Am Hilfreichsten scheint der humorvolle Umgang mit den Erkrankten zu sein.

Einsamkeit ist demenzfördernd

Wir haben noch viel mehr erfahren: Zahlen und Fakten, Hintergründe, medizinische Erkenntnisse.
Wer mehr Informationen möchte, kann sie  hier ››  finden.
Die schlechte Nachricht: Man kann Demenz (noch) nicht heilen. Und Einsamkeit, das große Problem vieler älterer Menschen, ist demenzfördernd. Die gute Nachricht ist: genau gegen diese und andere Folgen der Alterseinsamkeit möchten wir mit unserem Projekt eigenleben.jetzt angehen.
Auch kann jeder Betroffene in Eigeninitiative versuchen, die Krankheit über einen gewissen Zeitraum im Zaum zu halten, ihr Fortschreiten hinauszuzögern. Dazu eignen sich alle Tätigkeiten, die unser Hirn fordern, wie zum Beispiel das Erlernen von Fremdsprachen ›. Auch regelmäßige Bewegung hilft. Besonders gut zum Vorbeugen ist Tanzen! Denn das ist eine Kombination von beidem: Bewegung und Hirnarbeit.

Dieses Zertifikat weist mich als Demenz Partner aus. Foto: Ulrike Ziegler
Dieses Zertifikat weist mich als Demenz Partner aus. Foto: Ulrike Ziegler

Demenz muss enttabuisiert werden

Zum Ende der Veranstaltung durfte jeder Kursteilnehmer sein Zertifikat als Demenz Partner mitnehmen. Unterschrieben von Jens Spahn, Dr. Franziska Giffey und der Vorsitzenden der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Monika Kraus.
Das Zertifikat bescheinigt uns, dass wir erste Erfahrungen für einen verständnisvollen Umgang mit an Demenz Erkrankten gesammelt haben und betroffenen Familien mit Rat und Tat beistehen können. Und wir können mithelfen, das Thema Demenz, das in unserer immer älter werdenden Gesellschaft immer mehr Raum einnimmt, zu enttabuisieren.

Der Kurs mit dem netten Herrn Rais Parsi hat jedenfalls eine Menge dazu beigetragen!

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Kommentare

  1. Anne schreibt

    1. August 2019 at 11:07

    Tolle Arbeit, vielen Dank für deinen Einsatz als Seniorenbeirätin! Davon kann https://eigenleben.jetzt ja nur profitieren!

    Antworten
    • Ulrike schreibt

      5. August 2019 at 16:42

      Ja, es ist schön und sinnvoll, dass sich die beiden Tätigkeiten gegenseitig befruchten können!

      Antworten

Ich freue mich über Eure Meinung! Antworten abbrechen

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