Erwartunsvoll versammelten wir uns im Foyer im ersten Stock, dort, wo sich durch die breite Fensterfront der schöne Blick auf den Max-Joseph-Platz bietet.
Zunächst gab es einen Umtrunk zur Einstimmung, begleitet von allgemeinen Erläuterungen zur wechselvollen Geschichte des Hauses. Danach wurden wir auf und hinter die Bühne geführt, die, wie wir erfahren haben, in ihrer technischen Perfektion gleich hinter dem Burgtheater in Wien kommt.
Es war eine wirklich interessante Führung, die ich jedem, der die Chance dazu hat, sehr empfehlen möchte. Wir haben viel gelernt – etwa, was die Rolle der Inspizientin ist. In ihren Händen liegt der reibungslose Ablauf eines Theaterabends: die Technik hört auf ihr Kommando, die Schauspieler treten auf, wenn sie das GO! dazu gibt. Sie sitzt in einem engen Kabuff voller Monitore, Schalter und Hebel rechts neben der Bühne, ohne sie geht gar nichts.
Wir blickten von der Bühne Richtung Zuschauerraum, der immerhin fast 900 Menschen fasst, sahen in den drei Stockwerke hohen Schnürboden hinauf und erklommen dann viele Stufen. Schnaufend erreichten wir einen gelbgestrichenen engen Gang (gelb sagt den Benutzern, dass sie sich im rechten Teil des labyrinthischen Baus befinden), der durch viele Türen zum Kostümfundus und zur anschließenden Herrenschneiderei führte.
Weitere Treppen führten hinauf in die Rüstkammer, in der neben allerlei Fabelwesen, Ritterrüstungen und Königskronen auch echte Kalaschnikows lagern. Die werden aber nur mit Platzpatronen geladen. Ganz oben, wo im Fall des Falles nur das Dach wegfliegen kann, liegen die Räume, in denen pyrotechnische Versuche für Aufführungen mit Explosionen, Feuerwerk und ähnlichem Feuerzauber gemacht werden.
Insgesamt, wie gesagt, ein schönes und aufschlussreiches Erlebnis. Die nächsten Aufführungen werden wir uns bestimmt mit wissenderen Augen ansehen.
Ich freue mich über Eure Meinung!