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Das Geschenk der späten Jahre

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EigenSinnGesundheitCremt.Euch.Ein.
Sonne am Wörthsee
Wintersonne am Wörthsee. Auch jetzt ist es wichtig, die Haut gegen die Sonne zu schützen. Foto: Stephan Bleek

Meine Erfahrungen mit der Entfernung eines Basalioms

Cremt.Euch.Ein.

Zuerst habe ich es nicht glauben wollen: dieses Löchlein auf meinem Nasenrücken soll Teil eines bösartigen Hauttumors sein und muss entfernt werden? Und doch ist es wahr und alles Verdrängen hilft nichts. Die OP findet statt. Die Heilung zieht sich, es ist ein große Wunde. Keine schöne Erfahrung! Deshalb: Wartet nicht ab! Je früher ihr bei der Diagnose Basaliom etwas unternehmt, umso besser, in jeder Hinsicht.

4 Kommentare
Autorin: Ulrike

Cremt euch ein, und zwar mit Sonnenschutzfaktor 50+! Egal, ob die Sonne vom Himmel brennt oder ob es bedeckt ist. Auch beim Winterspaziergang. Ich lege es euch dringend ans Herz. Auch wenn es in unserem fortgeschrittenen Alter eigentlich schon zu spät dafür ist, denn die Grundlagen für die Basaliome, die bei vielen Menschen ab 50 aufwärts auftreten, wurden viel früher gelegt, wahrscheinlich schon mit den Sonnenbränden in Kindheit und Jugend.

Als wir jung waren, waren solche Zusammenhänge noch nicht so bekannt. Sonnenbrände waren an der Tagesordnung. Sie waren schmerzhaft und unangenehm, aber nach einer Weile waren sie wieder weg und dann vergessen.

Eine gute und eine schlechte Nachricht

Heute hat jeder zweite ältere Mensch, vor allem Männer, ein Basaliom ››, auch Weißer Hautkrebs genannt. Basaliome treten vor allem an den sogenannten Sonnenterrassen im Gesicht auf, auf Nase und Stirn, am Hals und an den Ohren, also überall dort, wo die Haut der Sonnenbestrahlung besonders ausgesetzt ist.

Die gute Nachricht ist, dass Basaliome nur äußerst selten streuen, im Gegensatz zum Schwarzen Hautkrebs, dessen Diagnose einem Todesurteil gleichkommt.

Die schlechte Nachricht ist, dass sie oft unbemerkt und von außen kaum sichtbar wachsen. Und wenn sie nicht entdeckt und entfernt werden, wachsen sie langsam aber stetig weiter, zerstören Gewebe, schließlich Knorpel und Knochen, und was das bedeutet, mag sich jeder selbst ausmalen.

Ich wollte es nicht glauben

Leider bin ich selbst betroffen. Ein kleines unscheinbares Löchlein auf dem Nasenrücken hat den Argwohn meiner Hautärztin geweckt. Die Biopsie hat ihren Verdacht bestätigt: Basaliom, es wird zur operativen Entfernung geraten.

Schock!!

Ich wollte es nicht glauben. Wenn man nichts sieht, kann da doch nichts sein?!

Einen ersten Operationstermin habe ich abgesagt. Zu schnell war er festgesetzt worden, ich wollte erst noch andere Meinungen einholen, vielleicht muss man ja doch nicht …?

Doch, man muss, und zwar so schnell wie möglich.

Suche nach einem Operateur, dem ich vertrauen kann. Der Tipp einer Freundin ›, die sich auskennt, ist der richtige. Der Professor, den sie mir empfiehlt, ist sympathisch, zugewandt, sensibel. Er weckt Vertrauen und Zuversicht.

Der Termin wird festgesetzt – er fällt mit dem Beginn der massiven Ausbreitung des Corona-Virus auch in Deutschland zusammen.

Das Warten im Krankenhaus, die OP verschiebt sich um zwei Stunden, Notfälle kommen dazwischen. Stress pur!

Was sagt der Befund?

Dann die OP mit lokaler Anästhesie – der eigentlich bereitstehende Anästhesist wird bei einer Notoperation gebraucht. Die Betäubungsspritzen in die Nase tun irre weh.
Die OP selbst spüre ich nicht. Der Arzt spricht beruhigend über das, was er tut. Ich habe Vertrauen.
Aber er spricht auch davon, dass man abwarten muss, was die Befunde ergeben: ist alles raus? Oder muss eventuell nachgeschnitten werden?
Die Wartezeit ist beinah unerträglich, dazu die Hiobsbotschaften über das immer mehr um sich greifende Virus.

Am vereinbarten Tag ist der Befund noch nicht da. Also weiter warten. Dann die gute Nachricht: alles wurde entfernt!! Große Erleichterung!
Ich soll aber wenn möglich nicht ins Krankenhaus zur Nachsorge kommen: zu viel los, die Gefahr, sich im Wartezimmer mit dem Corona-Virus zu infizieren, ist zu groß.

Die Hautärztin blickt besorgt: nach vier Tagen ohne Verbandswechsel sieht die Wunde gar nicht gut aus! Sie ist entzündet, es hat sich ein Belag gebildet, der unbedingt entfernt werden muss.

Professorfigur-aus-Gummi
Das Drücken des freundlichen kleinen Gummi-Professors hilft über den schlimmsten Schmerz hinweg. Foto: Ulrike Ziegler

Sie kratzt die Wunde mit einer Kürette aus. Trotz vorherigem Auftragen einer anästhesierenden Salbe tut es höllisch weh. Einem kleinen Professor aus Hartgummi darf ich während der Prozedur den Hals zudrücken. Das hilft ein bisschen …

Das muss nun jeden Tag gemacht werden. Sonst kann sich unter dem Belag kein Granulationsgewebe bilden, das ist die Voraussetzung für die Heilung.

Wie soll das je wieder zusammenwachsen?

Über das Wochenende soll ich selbst den Verband wechseln, zweimal täglich. Besser noch mein Mann. Er schafft das prima, die Ärztin lobt ihn.
Ich aber sehe zum ersten Mal den Defekt ohne Verband – ein Schock! Ein tiefes Loch, größer als mein Daumennagel, rohes Fleisch. Wie soll das je wieder zusammenwachsen?

Schlaflose Nächte, depressive Tage. Viel Angst. Die Schmerzen beim Auskratzen der Wunde sind schwer auszuhalten. Dazu die permanente Sorge, ich könnte mich zusätzlich mit dem Virus anstecken.
Dann ein Lichtblick: Zwei Wochen nach der Operation geht die Infektion zurück und langsam langsam ist Granulationsgewebe zu entdecken.

Gestern dann noch ein zusätzliches Horrorerlebnis: eine Arterie in der Wunde beginnt zu sprudeln, sie muss verödet werden. Das geschieht durch einen Stromstoß mit einer Art Lötkolben.
Hier hat nicht mal der kleine Gummi-Professor geholfen …

Alles wird gut!

Heute dann zum ersten Mal ermutigende Worte der Dermatologin: die Wunde sieht besser aus, der Heilungsprozess scheint anzulaufen.
Ich bin glücklich: endlich tut sich was Positives!! Auch wenn weiterhin kürettiert werden muss, egal! Es geht aufwärts, endlich!

Und alles wird gut!

Aber aus dieser heftigen Erfahrung heraus, auf die ich liebend gern verzichtet hätte, möchte ich euch allen dringend ans Herz legen:
Ermahnt eure Lieben, sich IMMER gegen die Sonne zu schützen. Und tut es auch selbst – mit Creme, mit Kleidung, mit Mütze.
Und wenn bei euch etwas Verdächtiges entdeckt werden sollte: lasst es entfernen, je früher umso besser.
Warten macht es nur schlimmer, glaubt mir!

Nachtrag, sieben Wochen nach der Tumorentfernung

Nach einem Monat war die Heilung so weit fortgeschritten, dass der Zeitpunkt für die Schließung des Defekts gekommen schien.
Der Chirurg, der das Basaliom entfernt hatte, besah sich die Wunde und meinte, ohne Hauttransplantation werde eine ziemlich große Delle auf meiner Nase bleiben.
In einer erneuten Operation – diesmal unter Vollnarkose – wurde also mit Hilfe einer sogenannten Verschiebeplastik Haut von der Nasenseite über die Wunde gezogen. Dazu waren drei Schnitte nötig, einer oben an der Nasenwurzel quer, ein zweiter seitlich rechts nach unten und ein dritter wieder quer nach links, an der Unterkante des Defekts entlang.
Als ich das Ergebnis beim Fadenziehen eine Woche später zu sehen bekam, war ich beeindruckt: super hatte er das hingekriegt! Zwei der Narben waren schon schön am Zusammenwachsen, bei der dritten, großen, wird es noch länger dauern. In zwei bis drei Monaten aber wird man kaum noch was sehen, so wurde mir versichert.

Ich bin also guter Dinge, rede ermunternd auf die fleißigen Helferlein ein, die da an der Narbenheilung arbeiten und bin ansonsten – nach einer Zeit des Bangens, Wartens und Leidens – endlich wieder offen für neue Herausforderungen …

Ich dachte mir, diesen Nachtrag sollte ich meinem doch eher abschreckenden Beitrag anhängen, um zu zeigen, dass man die Dinge wieder hinkriegen kann, auch wenn die Diagnose erstmal schockieren mag.

Jetzt wird wirklich alles gut!

 

 

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Kommentare

  1. Anne schreibt

    29. März 2020 at 15:18

    Oh weh, liebe Mutter, es tut mir selbst weh, wenn ich das lese. Ich empfinde mit dir (und wünschte, es wäre nicht so – aber dazu beschreibst du es zu eindringlich) und schicke dir eine dicke, virenfreie Umarmung und viel Kraft für die Heilung! Wir telefonieren.

    Antworten
    • Ulrike schreibt

      29. März 2020 at 16:54

      Hm, ja, hab schon Schöneres erlebt! Aber da muss ich durch, und es tut sich ja jetzt was Positives.

      Antworten
  2. Karin schreibt

    12. Juli 2020 at 22:53

    Danke für die anschauliche Schilderung, Ulrike. Ich habe den Artikel-Link gleich einem Freund weitergeleitet, der nicht zum Hautarzt gehen will, obwohl ich ein paar auffällige Stellen auf seinem Rücken entdeckt habe.

    Eine Freundin habe ich auch schon zum Hautarzt bewegen können. Sie hatte tatsächlich zwei Basaliome (oder war es ein anderer „weißer“ Hautkrebs – es gibt ja zwei verschiedene)? Sie hat sie alternativ mit einer sogenannten „schwarzen Salbe“ behandeln lassen. Ich war erst skeptisch. Doch die Stellen sind rückstandslos geheilt.
    Meine Nase creme ich jeden Tag sorgfältig ein. Denn da gibt es auch schon eine Vorstufe. Ich weiß es auch von anderen FreundInnen, die ähnliche Stellen auf der Nase haben. Ja, man muss wirklich aufpassen.

    Antworten
    • Ulrike schreibt

      13. Juli 2020 at 19:38

      Hallo Karin, gut, dass du bei deinen Freunden gehandelt hast. Warten ist in der Tat keine gute Idee. Ich habe leider im Nachhinein erfahren, dass meine Hautveränderungen doch kein (eher harmloses) Basaliom waren, sondern der andere weiße Hautkrebs, der leider nicht ganz so harmlos ist. Muss jetzt regelmäßig zum Lymphknoten-Check. Nicht so toll, aber ich nehm es – nach dem ersten Schreck – mit Zuversicht.

      Antworten

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